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Freitag, 16. November 2012

Aktien = Glücksspiel?


Viele Menschen behaupten, mit Aktien zu handeln sei wie Glücksspiel. Tatsächlich gibt es gewisse Parallelen: Wenn ich ahnungslos eine beliebige Aktie kaufe, ist das in etwa so, als ob ich beim Roulette auf Schwarz oder Rot setze. Entweder gewinne ich, oder ich verliere. Bei der Aktie ist es dann so ähnlich, nur dass es manchmal etwas dauert, bevor ich eindeutig gewonnen oder verloren habe. Immerhin kann ich verkaufen und kriege dann in der Regel noch etwas von meinem Einsatz zurück.

Manche Leute wollen aber nicht alles auf eine Farbe setzen. Man kann beim Roulette die Erfolgschance erhöhen. Wenn man auf zwei von drei Zahlenspalten setzt, hat man eine Gewinnchance von zwei Dritteln, verliert aber auch einen Teil des Gewinns, weil man auf eine Spalte gesetzt hat, die auf jeden Fall nicht gewinnen wird.

Konkreter kann man das noch bei der 100-prozentigen Chance erklären. Wenn ich in gleicher Höhe auf Rot und auf Schwarz setze, liege ich garantiert richtig. Allerdings verliere ich die andere Hälfte meines Einsatzes auch garantiert, also bringt es mir nichts und ich komme bei plus minus null heraus.

Um zu Aktien zurück zu kommen: Die Verteilung auf mehrere Spielfelder könnte man einem Index oder einer anderen Diversifizierung gleichstellen. Man setzt nicht nur auf eine Aktie, sondern auf mehrere, und versucht so, Verluste zu verringern und Gewinnchancen zu verbessern.

Aber ganz ehrlich: Ich halte den Börsenhandel nicht für ein Glücksspiel. Aber mit einer ähnlichen Sache kann man den Aktienhandel durchaus vergleichen: Wetten.

Bei einer Wette habe ich eine Erwartung, wie die Wette ausgehen wird. Ich lege einen Einsatz fest, den ich bereitwillig riskieren würde. Bei Aktien ist es ebenso. Man hat eine Vermutung, was mit der Aktie passiert, und je nach meiner Risikofreude bzw. Zuversicht setze ich meinen Wetteinsatz fest.

Aber das Entscheidende ist: Beim Wetten habe ich die Möglichkeit, durch Fachwissen Einfluss auf meine Chancen auszuüben. Während ich beim Glücksspiel ausschließlich auf Glück setze, kann ich bei Wetten, zum Beispiel bei Sportwetten, darauf zurückgreifen, dass ich den Ausgang der Wette nach eigenem Ermessen abschätzen kann. Genau das gilt bei Aktien: Wer sich auskennt, kann dies für sich nutzen.

Und so ist jeder Aktionär, vom Daytrader bis zum Langzeitinvestor, ein Wetter. Jeder wettet, auch Warren Buffett. Auch er macht seine Einschätzung, ohne mit Sicherheit zu wissen, was passieren wird.

Fassen wir zusammen: Der Handel mit Aktien ist nicht grundsätzlich riskant. Er ist nur relativ riskant. Wer weiß, was er tut, hat relativ gute Möglichkeiten, Geld zu machen. Wer keine Ahnung hat, jawohl, für den sind Aktien ein Glücksspiel.


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